Seit 10 Tagen sitze ich in Povao do Varzim im Hafen fest. Südwind, genau wie vor einigen Wochen in Muros. Er bringt reichlich Wolken und Regen mit sich und sorgt für eine aufgewühlte See. Z.Z. wird die Wellenhöhe mit 4 bis 6 m angegeben, je nach Windstärke und andauernden Fronten die entlang der Küste fegen. Für heute ist die Regenwahrscheinlichkeit mit 95 % angezeigt und die Böen mit 35 bis 40 Knoten.
Das Rigg wackelt schon ordentlich und 2 Ruckdämpfer für die Festmacherleinen sind gebrochen. Der Hafen ist bei Südwind ordentlich in Aufruhr. Die Wellen laufen im Uhrzeigersinn entlang der Hafenmole und erreichen dann auch den geschützteren Teil des Hafens. Durch den Tidenhub von über 3 m wird eine zusätzliche Strömung erzeugt, die das harte Einrucken verursacht.
Die Wellen schlagen mittlerweile meterhoch über die Hafenmauern und alle im Hafen sind in Alarmbereitschaft. Neben dem Wind heult auch das Signalhorn des Hafens und eine Sperrung steht bevor, da es zu gefährlich ist Povao de Varzim anzulaufen.
Der Südwind soll noch bis nächsten Samstag anhalten. Dann wird hier wohl große Aufbruchsstimmung im Hafen herrschen. Ca. 10 Yachten wollen noch in den Süden oder über den Atlantik in die Karibik.
Neben 2 weiteren deutschen Yachten liegen ein Holländer hier und etliche Franzosen, die überhaupt die größte Flotte ausmachen. Tara gehört mit zu den größeren Yachten und nebenbei bemerkt sicher auch zu den sichersten und schönsten Schiffen. Auf jeden Fall würde ich mit niemanden tauschen wollen.
Nach über 10000 Meilen in den letzten 5 Jahren und 4000 Seemeilen in den letzten 4 Monaten ist das Vertrauenspotenzial weiter unerschütterlich gewachsen.