Nach dem ich am Ankerplatz kontrolliert worden war standen am nächsten Tag im Hafen von Bajona wieder Uniformierte vor meinem Schiffchen, als ich im Cockpit frühstückte. Ich sagte Ihnen, dass die Kollegen schon am Vortag bei mir waren, aber gerne die Papiere ein weiteres Mal holen könnte. Ein Blick in die Akten ersparte die Arbeit und wir hielten noch einen kleinen Smalltalk, bevor sie weiter zu frisch eingelaufenen Schiffen schlenderten.
Weiter ging es nach Portugal, wo ich auf weitere Erfahrung hoffen durfte. In Viana do Castelo, was Dank reichlicher EU-Mittel restauriert wurde und eine wunderschöne Altstadt hat mit engen Gassen und schönen Geschäften wurde man durch den Hafenmeister registriert. Die Küstenwache gibt es nicht mehr in dem Gebäude wie früher. Durch diesen Vorgang können die Behörden nun den weiteren Weg der Yachten verfolgen.
In Povao do Vazim wurde ich im Hafen gleich darauf aufmerksam gemacht, das ich 2 Euro Leuchtturmsteuer beim Ministerium für Seeschifffahrt bezahlen müsste. Im Hafen hatten die einen schon bezahlt, andere meinten keine Zeit dafür zu haben und ein Franzose wollte das nach 3 Jahren in Portugal endlich nachholen. Ein Engländer versuchte an einem Sonntag zu bezahlen, doch er stand vor verschlossenen Türen. Darauf versuchte er es bei der Polizei, die ihn verständnislos anschauten, aber zumindest die Küstenwache informierten, die dann auch vorbei kam, um dann auch nur abzuwinken.
Ich ging zum Schifffahrtsamt um der Sache genauer auf den Grund zu gehen, frei nach dem Motto „Keine Schwierigkeiten sind gute Schwierigkeiten!“ Dort angekommen wusste man sofort was ich wollte. Ich wollte denen für 2 Euro viel Arbeit machen. Fast kopfschüttelnd aber pflichterfüllend ging man an den Papierkram. Der Chef konnte ein fließendes Wort Deutsch. „ Sch…“, war aber trotzdem ausgesprochen nett, schimpfte über den weltbekannten portugiesischen Bürokratismus und erklärte uns die ganze Sache ausführlich so. Die Leuchtturmsteuer dient einer weiteren Registrierung in Portugal. Wer ohne diese Registrierung in Portugal reist kann vom Zoll 300 Euro Strafe bekommen. Wenn man länger als 180 Tage mit seinem Schiff in Portugal ist muss man zum Finanzamt, wo man dann so behandelt wird wie ein einheimisches Schiff, ordentlich bezahlen darf und alle Kontrollen über sich ergehen lassen muss, wie z. B. Rettungsinseln, Seenotsignalraketen, Motor, Rigg, Funkanlage und selbst das Teakdeck wird dann von verschiedenen Gutachtern einheitlich teuer beguckt.
Viele Spanier und Portugiesen lassen ihre Schiffe deshalb in Belgien registrieren, da das dort ohne Wohnsitz geht und fahren lieber mit belgischer Flagge durch ihre Gewässer, um den ganzen Zusatzkosten aus dem Weg zu gehen und dann doch das Segeln unbeschwerter genießen zu können. So wie wir jetzt, mit dem 2-Eurofreifahrtsschein.