Norwegen ist ein fantastisches Land. Berge, tiefeinschneidende Fjorde und 20000 (zwanzig) Inseln. Dies bedingt aber auch das Millionen von Steine unter der Wasseroberfläche störrisch liegen und nicht weichen. Diese wollen dann auch schön umschifft werden, denn sonst gibt es wenigstens hässliche Macken am Unterwasserschiff und weniger an den störrischen Übeltätern.
Um in Norwegen eine vernünftige Infrastruktur zu erhalten werden fleißig Brücken und Tunnels gebaut. Die Tunnels haben den höchsten Standard und die Brücken genießen schon von der weite Beachtung. Viele sind 40 m hoch, aber auch 30, 20, 10 und niedriger und sie haben ein Schild was die Höhe angibt. Alles klappte bisher prima und wir liefen Haugesund an, die Stadtbrücke ist schön gebogen und hat ein Schild mit 22 m Höhe in der Mitte. Dies sollte unserem Mast mit 16 m Höhe nicht gefährlich werden. Wir liefen unter diesem vermeintlich ungefährlichen Hindernis durch und der Skipper entdecke hinter einer Motorjacht einen schönen Liegeplatz. Der Wind kam nach der Wende von vorn, die Strömung von hinten. Dicht ging es an der Motoryacht vorbei, immer die schöne Lücke im Auge des wachsamen Skippers, als unerwartet Birgit fragte, „Passt das mit der Brücke?“ Ein Blick nach oben und Hektik brach aus. Den Bogen hatte ich nicht mehr im Blick und es könnte verdammt knapp mit der Palme werden und die Strömung schob schön von hinten darauf zu. Alle bootsfahrerischen Tricks wurden angewandt um die Palme zu retten, das Motorboot nicht zu verschrammen und die 180 Grad Drehung hinzubekommen.
Das war ein Schrecken und B. meinte triumphierend, „ Wenn du mich nicht hättest!“ Ja, dann hätte ich wohl eine verbogene Palme oder gleiche einen einfacheren Liegeplatz angesteuert.