In der Nacht flaute der Wind weiter ab und als ich wie gewohnt morgens um 8 Uhr das Etmal ablas, welches die zurückgelegte Distanz innerhalb von 24 Stunden angab, stellte ich fest das wir nur 108 Seemeilen zurückgelegt hatten. Am ersten Tag waren es stolze 148 Meilen, was auch mein bisheriger Rekord mit Tara war. Das waren immerhin 6,2 Knoten als Durchschnittsgeschwindigkeit.
Scheißerle hatte mich am frühen Morgen verlassen und ich hoffte, dass er seinen Weg zu den Futterplätzen seiner Wahl finden würde.
Ich hatte den Blister gesetzt und machte mit bis zu 7 Knoten wieder gute Fahrt. Die Solarzellen machten mir Sorgen, da sie nicht richtig luden und die Batterien immer weniger Strom anzeigten. In Mindelo hatte ich noch einen neuen, teuren Laderegler gekauft und hoffte, so auf bessere Ladeergebnisse. Ich probierte auch die beiden alten Regler aus, doch ich bekam keine Besserung. Erst als ich die Solarzellen am Mastfuß ein stöpselte passte es wieder. Der Kabelquerschnitt achtern schien zu klein zu sein. Ich bekam in Mindelo nur 2,5² Kabel und da war der Widerstand nun zu groß für eine ordentliche Ladung.
Energie ist ein Problem auf den Schiffen. Solarzellen laden nur mit viel Sonne gut, mögen es aber nicht wenn es heiß wird. Ein Windgenerator lädt erst ab 4 Windstärken und mag die Vorwindkurse nicht besonders, da er sich dann gerne dreht und auch durch die von achtern anrollende See oft abgedeckt wird. Viele lassen täglich einige Stunden den Motor mitlaufen, doch ich hasse den Lärm an Bord und das Schiff wird auch noch von Innen aufgeheizt. Es wurde so schon täglich ein bis 2 Grad wärmer und der Kühlschrank, der größte Stromfresser an Bord schaltete sich gar nicht mehr freiwillig ab.
Ein Schleppgenerator wäre meine erste Wahl, doch ich habe noch nicht den richtigen gefunden. Diese machen ab 2 Knoten Fahrt Strom und bei 4 bis 5 Knoten Fahrt könnte auf der Tara auch nachts das Radar laufen und die Batterien wären trotzdem voll. Nun bin ich auf der Suche nach einer passenden Lösung auf der Tara.