Haschisch

Auch wenn bei der NSA nun die roten Lichter angehen und sie sich wieder in meinem Computer einhäcken, muss ich diese Geschichte loswerden. Also für die NSA: Ich hasse Drogen – ohne wenn und aber, doch der Gebrauch von „Haschisch“ kann auch helfen. Bei mir hat´s geholfen und mich auch weiter gebracht.

Zur Geschichte; ich bereite mich auf Marokko vor. Mal davon abgesehen, dass man da viel Haschisch angeboten bekommt, sprechen die dort auch noch Französisch. Haschisch brauche ich nicht, aber Französisch versuche ich gerade zu lernen. Birgit hat mir extra einen Französisch-Kurs mitgebracht. So saß ich also gestern Abend am Computer und fing hoch motiviert mit den Basics an. Beim Nachsprechen der Wörter wird über eine Prozent-Anzeige vermeintlich passend die Qualität der Aussprache angezeigt. Erst wenn man über 80 Prozent im akzentreichen Französisch erreicht hat geht es automatisch weiter.

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Ich merkte aber schnell, dass der mutmaßliche Muttersprachler im Hintergrund mich schlechter machte, als ich glaubte zu sein. Nach den Anfangsfloskeln kam ich schnell zum Alphabet und hauchte mich dann so durch, bis ich beim „H“ hängen blieb. Die Prozentzahl ging nicht über 15 % hinaus und da fing das „H“ auch bald an zu nerven. Egal wie ich das „H“ betonte reichte die Qualität nicht aus um zum „I“ zu gelangen. Genervt, aber auf die Betonung achtend, schrie ich ins Mikrophon „Haschisch“ und plötzlich erhielt ich 96 Prozentpunkte und da wusste ich, dass auf der anderen Seite wohl gerne was geraucht wurde.

Bis zum „K“ wie Kokain und „O“ wie Opium kam ich an diesem Abend nicht mehr, aber Spaß hatte ich mit „Haschisch“ ohne zu rauchen und der französische Rote schmeckte noch mal so gut!

Eine SKS-Tasse segelt um die Welt

Nach meinem Bericht und erwünschtem Spendenaufruf zum 1. April bekam ich sehr Zeitnah die erste Sachspende vom lieben Wilfried, 1. Vorsitzender der SKS (Segelerkameradschaft Scheppen) vom Badeneysee in Essen. Anlässlich des 60. Geburtstages des Vereins 2014 erhielt ich diese wunderschöne Tasse, stellvertretend durch Gabi und Birgit überreicht, aus der ich nun allmorgendlich meinen Kaffee schlürfe. Sicher ist die Tasse als sportliche Anerkennung meiner Teilnahme am freitäglichen Pizzaessen im Club zu verstehen, wo ich durch reges Schmatzen glänzte.

Einige meiner Crewmitglieder, die auch teilweise Mitglieder der SKS sind greifen gerne reflexartig nach meiner persönlichen Tasse, da dieses Gefäß anscheinend in der Ferne heimatliche Gefühle vermittelt.  

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Ich stecke dadurch in einem regelmäßigen persönlichen Konflikt, den ich aber nur innerlich mit mir austrage. Was geschieht wenn die Glasur verkratzt oder jemand daraus Tee trinkt? Wird der nächste Kaffeegenuss der gleiche sein?  Oder wenn jemand schlaftrunken morgens im Cockpit Nikotin in die Tasse pustet? Mehr quälende Fragen tauchen auf.

Bisher hat die Tasse aber Alles, auch härteste Rempler in der Spülschüssel gut überstanden, dies zeugt von der hohen Qualität, die auch diesen Verein auszeichnet.

Alles Gute der SKS zum 60-jährigen Bestehen und das noch viele gute Tassen, Entschuldigung – Jahre folgen werden.

Puh but Juhu!!!

Also ein bisschen stöhnen gehört auch zum Leben und anstrengend kann es ja auch schon mal sein. Und so möchte ich mal ein bisschen über die Globalisierung am Beispiel meines Motors berichten. Vor drei Jahren habe ich einen neuen Motor bekommen. Der Block kommt von einem renommierten Autohersteller aus Japan, wobei es sich bei dem Block um ein Teil aus der Industriewirtschaft handeln soll. Manche sagen zu dem Motor auch verächtlich „Rüttelplatte“, doch das kann ich von dem Vierzylinder nicht behaupten.  

Von Japan wurde der Motor nach Holland verschifft, wo er unterwegs schon einmal internationale Seeluft schnuppern durfte. In Holland bekam er dann eine echte Marinisierung, wie z.B. eine Zweikreislaufkühlung und dann ging er von Holland nach Deutschland, wo ich ihn käuflich erwerben konnte.

 

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Durch diese Zweikreiskühlung floss bereits das Wasser aus über 10 Ländern und vielen Flüssen. Hier in Portugal dachte sich das Kühlsystem spucke ich das salzige Wasser mal nicht mehr durch den Auspuff zurück ins Meer, sondern nehme den kürzeren, aber auch engeren Weg, quetsche mich durch den Zulauf und zeige mal wo nicht ordentlich gearbeitet wurde und ergieße mich ins Schiff und ärgere den Skipper und erschrecke die Crew.

Das ist ihr auch gelungen und auch die tschechische Lichtmaschine wurde sauer nach der ordentlichen, salzigen Dusche. Bilder wurden mit einer japanischen Kamera auf koreanischen Chip gespeichert und über das Weltweitweb nach Deutschland versendet. Die haben sich direkt darum gekümmert und die Sache nach Holland weiter gereicht, worauf sich wieder eine virtuelle Nachricht auf den Weg nach Lissabon machte. Dort wurde sie optisch erkannt und fernmündlich ein Termin mit mir vereinbart und das böse schadhafte Teil kostenlos ausgetauscht.

Fazit: Puh, das hat genervt, aber Juhu – alle haben mit gespielt und dafür herzlichen Dank!!!

Von Mitseglern und Mitseglerinnen

Die Tara hatte in den letzten 4 Wochen viel Besuch. 6 Freunde und Bekannte, die nun zu Freunden wurden segelten mit mir von Portugal nach Spanien und zurück. Fast könnte ich behaupten, dass wir in der ersten Woche 7 Windstärken hatten, doch dann müsste ich auch erklären, dass wir jeden Tag eine Windstärke hatten.

Nein, die Winde waren schwer wechselnd, von 0 bis 6 und was gesegelt werden konnte wurde gesegelt und auch keine Hafeneinfahrt war vor uns unter Segeln sicher, auch nicht die von Culatra, wo es bei auffrischenden Wind mit dem Ghoster (55 qm Leichtwindgenua) durch die Brandung des auslaufenden Wassers ging.

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Übrigends, von den 6 Mitseglern in den letzten 4 Wochen waren 5 Frauen an Bord und während sich manch ein Skipper brüstet, das er in jeden Hafen eine Braut hat kann ich nur mit den Schultern zucken und behaupten, das die Tara in jeder Koje eine Dame beherbergte.

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Die nächsten 3 Mitseglerinnen haben sich auch schon angekündigt und alle kommen bisher Einzeln. Dann wäre das Verhältnis ohne Skipper 8 zu 1 für die Frauen!!! Also Freunde – von mir aus!!! Den Neid anderer Skipper kann ich gut ertragen. Ich höre noch immer manch eine der Frauen fragen, “Harter Männersport?“ Ne, die Frauen sind genauso segelbegeistert und auch bei reichlich Wind und Lage schieben kam der Wunsch nach mehr Welle auf.

Mein Fazit lautet: Ich habe nichts gegen eine gute Frauenquote, auch nicht bei 100 zu 1!!!

Schlecht Leben kann man woanders!!!

So lautet das Motto auf der Tara und bisher bleiben wir dem Treu. Es gibt zwar immer wieder Umstände, die versuchen solche Stimmungen ins Wanken zu bringen, doch da sage ich mir“ Hallo und aufwachen!!!“ Was sind ein paar hundert Liter Wasser im Bauch der Tara, hervorgerufen durch ein Fabrikationsfehler am neuen Motor, solange die Polster noch trocken sind. Oder der Ausfall einer teuren GPS-Antenne wenn noch 6 (!!!) andere unabhängige Systeme an Bord sind? Angesichts der tollen Gegend und der tollen Mitsegler(innen) sind solche Widrigkeiten doch ein Klacks.

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Die ersten 250 Meilen liegen bereits im Kielwasser der Tara. Es ging entlang der tollen Küste der roten Felsalgarve, hinein in das Wattengebiet von Faro, wo enges Fahrwasser mit reichlich Strom eine genaue Navigation verlangte. Von dort ging es weiter nach Ayamonte, wo ich meine Tara 2008 gekauft hatte. Sie lag an dem gleichen Steg wie damals, nur das seit dem über 10000 Meilen hinter ihr liegen. Wie damals wurde dann auch der Grenzfluss, der Rio Guardina bereist, wo die Freunde von der Sea Star 2 liegen. Dann ging es wieder zurück nach Lagos und den tollen Ankerplätzen, wo man unter dem Sternenhimmeln sich in den Schlaf wiegen lassen konnte.