Abschied aus einem wunderbaren Land!!!

Es heißt Abschied nehmen von Island. Island ist wirklich schön, auch wenn hier das Wetter sehr anstrengend sein kann. Mal Regen, dann Sturm, Flaute und viel Nebel. Die Menschen sind sehr nett und hilfsbereit, immer freundlich, offen und ehrlich.

Island hatte noch nie so einen kalten und feuchten Sommer, zumindest auf der Südseite. Ich fand es aber alle male okay, dank der spektakulären Natur und der Menschen. Sie sind warm im Herzen.

2013-08-12 001 231 (1280x851)

Gestern sind Birgit und Gabi abgereist und morgen geht es für mich weiter nach Irland. Es regnet seit gestern und heute habe ich alles fertig gemacht. Kleine Reparaturen, Diesel und Wasser aufgefüllt, Essen eingekauft. 800 Meilen liegen vor mir und der Wind scheint günstig zu sein. Relativ schwach, doch aus einer günstigen Richtung. Am 4 oder 5 Tag werde ich starken Gegenwind bekommen, doch sobald das Tief durch ist soll er mich wieder günstig und stärker nach Irland blasen.

Ich hoffe, dass ich noch etwas irischen Spätsommer mitbekomme. Warme Tage wären auch mal nett. Ich hatte wohl noch nie so ein kaltes Jahr im Durchschnitt, doch es werden wohl auch Zeiten kommen, da werde ich mich danach sehnen.

2013-08-05 001 171 (1280x859)

Ich werde mich wieder melden wenn ich auf der anderen Seite angekommen bin und ich hoffe, dann auch wieder mehr schreiben zu können. Vielleicht habe ich ja unterwegs mehr Zeit dazu.

Bis in ca. 8 Tagen. Alles Liebe und Gute!

“Falado von Rhodos” gesunken!

Für viele ist es nur eine Randnotiz oder wird es erst gar nicht wahrgenommen, doch wenn man das Schiff gerade getroffen hat und man auch nur einen kurzen Kontakt mit den jungen Gästen an Bord hatte, dann ist man geschockt, wenn man am übernächsten Tag erfährt das die Brigantine Falado von Rhodos gesunken ist.

Wir liefen von den Nordwestfjorden kommend in Olafsvik ein, einen kleinen Fischerdorf im Breidafjord, als uns sofort die Brigantine auffiel. Die deutsche Flagge wehte am Mast und der rote Rumpf leuchtete freundlich in der Sonne. Wir passierten das Schiff ganz knapp am Heck, da wir direkt dahinter festmachen wollten. An Bord wurde Gitarre gespielt und gesungen. Kinder und Jugendliche im Einklang mit ihren Betreuern.

Nach dem Anlegen sprach Gabi kurz mit einem Mädchen und später noch mal mit einem Jungen, der sich auf das baldige Auslaufen freute, da sie in einem Fjord fischen wollten. Gabi war ganz angetan. Das Wetter war nicht gut angesagt für die nächsten Tage, doch für einen erfahrenen Skipper und seine Crew sollte das kein Problem sein und man konnte davon ausgehen, dass sie sich einen geschützten Hafen suchen werden.

Das Schiff lief dann von uns unbemerkt aus. Am nächsten Tag kam starker Wind auf und es wurde für uns immer ungemütlicher an der mit Autoreifen abgefenderten Hafenmauer. Der Tidenhub von fast 3 Meter und der starke Schwell im Hafenbecken sorgten für eine schlaflose Nacht. 8 Fender und 3 Fenderbretter konnten nicht vermeiden, dass der Rumpf immer wieder bei einzelnen Böen gegen die schwarzen Reifen schlug. Bei Niedrigwasser schlug das Oberwant immer wieder durch die Schräglage gegen die 4 Meter über uns liegende Kante der Mauer.2013-08-12 001 031 (1280x857)

Am nächsten Morgen verlegten wir die Tara auf die andere Seite des Hafens und gingen auf eine Tour. Als wir erzählten, dass wir Segler seinen erklärte unser Führer das in der Nacht ein Segelschiff gesunken sei, aber wohl alle Menschen an Bord gerettet seinen. Mehr wusste er auch nicht, doch bei uns fing schon das grübeln an.

Im Hafen lief uns der Hafenmeister über dem Weg, den wir nach Neuigkeiten fragten. Er bestätigte dann unsere Befürchtung, dass es sich um die Falado von Rhodos handelte, doch das alle gerettet wurden. Das Schiff machte in der Nacht viel Wasser bei bis 12 m Wellengang. Ein Rettungsschiff bergte Gäste und Besatzung. Beim Abschleppen musste dann die Brigantine gesunken sein.

Wir zogen uns auf die Tara zurück und bedrückt machten wir uns unsere Gedanken. Gabi dachte an das kleine Mädchen in Strumpfhosen und Kleidchen, was sicherlich große Angst hatte, als sie in der Nacht mit den anderen, in der Kälte das Schiff verlassen mussten und vielleicht auch  ihren geliebten Teddy zurück lassen musste.