Wir haben unseren schönen Ankerplatz an der haugesundsten Museeumsinsel verlassen, die zur Erinnerung der Blütezeit der Heringsschwärme erbaut worden ist. Lange ist das her und nun regiert die Schiffsbauzeit die Stadt.
Wir machen in Haugesund einen Zwischenstopp, gehen einkaufen und füllen unseren Wasserbestand auf. Als wir an Bord Kaffee trinken spricht uns ein älterer Herr auf Deutsch an. Er sei Halbdeutsch, da seine Mutter aus Hamburg war. Plötzlich piepst sein Handy, er entschuldigt sich und läuft zu einer Bank um die SMS zu lesen. Vielleicht soll er seine Pillen nehmen oder die Eier vom Kaufmann reklamieren.
Kaum hatten wir das geschützte Wasser von Haugesund verlassen schaukelten wir in einer alten Dünnung unter Vollzeug über das offene Wasser der Nordsee. Schwerwettersegeln bei flauem Wind mit schlagenden Segeln. Birgit steuert hervorragend konzentriert. Das Mittel für den Zweck, bloß nicht seekrank werden ist die Devise und nicht Fische füttern.
Unser Ziel ist nicht weit, doch die Zeit bis dorthin lang bei unserer Geschwindigkeit. Doch Zeit haben wir genügend und die Nächte sind sehr kurz. Gegen Abend erreichen wir Buavägen, eine geschützte Ankerbucht im Bomlafjord. Die Rotzen (Felsen) mahnen zu Vorsicht und langsam manövrieren wir uns hinein in die Idylle. Umgeben von bewaldeten Felsen in der eigenen Bucht fällt der Anker in 10 m Tiefe auf harten Granit. Die Ankerkette schlurft über den Grund und verursacht ungewollte Nebengeräusche im Schiff.
Wir genießen die Umgebung und erlauben uns das erste Anlegerbier seit Beginn unserer Reise, was uns auch gleich in den Kopf steigt und so wird es ein günstig beschwipster Abend.