Stavanger war wieder eine Reise wert, die nette Altstadt mit der Hafenatmosphäre und den großen Kreuzfahrtschiffe wie Queen Victoria oder der Aida-Flotte luden zum Flanieren ein. Vor Birgit war natürlich wieder kein Laden mit Elchartikeln sicher, doch der richtige für ihre Sammlung war noch nicht dabei.
Morgens um 6 ging es los um die 11 Meilen nach Jorpeland zu segeln. Der Wind war uns treu und ließ uns durch die Steine segeln, (holl. Rotzen).
Am Ziel angekommen liefen wir den erstbesten Hafen an, denn wir hatten Eile. Ich fragte zwei Männer wo denn der Hafenmeister sei. Der eine zeigte auf den Anderen und der schien nicht zu wissen das er soeben zu diesem ernannt worden ist, doch schnell gewöhnte er sich an diese Aufgabe und meinte das wir noch ein Stück weiter segeln müßten, denn dort gibt es einen Hafen mit Gastliegeplätze. Vielleicht lag es an meinem Blick, doch plötzlich besann er sich seiner Autorität und entschied, dass wir ruhig dort liegen bleiben könnten wenn wir ohne Wasser und Strom auskämen.
Birgit und ich machten uns schnell fertig und erreichten wie immer just in time den Bus Richtung Prekestolen, den bekanntesten Felsen Norwegens in 650 Meter Höhe.
Vom Parkplatz aus ging es 2 Stunden lang bergauf und manchmal auch bergab, wo die hart erkämpften Höhenmeter wieder verschenkt wurden. Gefühlt haben wir die 350 Höhenmeter vom Parkplatz zweimal gelaufen, bis wir bei 10 Grad nassgeschwitzt die Kanzel oder den Pulpit Rock erreichten. Bei einer steifen Brise wurde erst einmal alles angezogen was es zum anziehen gab. Ein internationales Sprachengewirr umgab uns und jeder wollte ein Foto haben als ob er kurz vor dem Absprung wäre. Es ist schon eine atemraubende Sache in 650 m Höhe die Beine über den Abgrund baumeln zu lassen. Man wartet immer auf den plötzlichen steifen Rückenwind und fragt sich ob man die Prämie der Lebensversicherung vielleicht hätte höher abschließen sollen.
Auf dem Rückweg fing es an zu regnen, wie es vorhergesagt wurde und so verzogen wir uns aufs Schiff, schalteten alle Lampen an und genossen die Behaglichkeit unserer mit Teakholz eingerichteten Kajüte.