Sorry, liebe Freunde!

Es tut mir leid, dass ich mich lange nicht mehr gemeldet habe, ich hoffe ich werde mich wieder bessern. Ein Spaßvogel, der sich Freund nennt hat mal gesagt, „ Wenn du unterwegs bist, dann kannst du jeden morgen dein Schiebeluke auf machen und hinaus schreien „Feierabend!“

Wenn der liebe Jung wüsste! So romantisch ist das manchmal gar nicht wenn man auf dem Boot lebt, denn man hat auch so seine lieben Schwierigkeiten und Sorgen, auch wenn sie etwas anders daher kommen.

Das man sein Schiff um die Welt repariert und das auch noch an den schönsten Plätzen, wo einem dann die Zeit geraubt wird wegen der Organisiererei der Ersatzteile und dann auch noch des Einbaus, wobei hier im Ausland alles mindestens 3-mal so lange dauert wie zu Hause, ist bekannt. Die Hoffnung ist groß, das es einen selber nicht trifft, doch die Realität sieht anders aus.

So versagte mein 3 Jahre altes Getriebe seinen zuverlässigen Dienst und wollte nur noch stark zeitverzögert arbeiten. Das steht dem deutschen Getriebe nach nur 3 Jahren Dienst nicht zu, wäre es aus Griechenland könnte ich es entschuldigen. So musste es generalüberholt werden, was an nerven und auch am eingeschränkten Geldbeute zerrt.

Andere Teile werden bestellt unter anbieten von Vorauszahlungen, die vertrauenswürdiger weise abgelehnt werden, daraufhin telefoniert man noch mehrfach mit den Leuten ob auch schon alles klar gegangen sei und dann kommt man nach 2 Wochen zurück und es ist nichts bestellt worden.

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Das man natürlich dabei bleibt bis die wichtigen Teile dann auch telefonisch bestellt werden, ist selbstredend. Das dann das Versprechen, das die Teile noch am Nachmittag da sind nicht eingehalten wird ist auch spanisch normal. Vielleicht liegt es dann auch wieder an einem selber. Hätte ich vielleicht genauer fragen sollen an welchen Nachmittag der Woche er meinte?

Wie auch immer, es ist oft schwierig in Spanien sein Geld los zu werden. Sullt sich da jemand in der Krise nach dem Motto „ Hurra wir haben was zu Bieten?“ Aus halbvollen Häfen wird man nach einer 2-tägigen Überfahrt von Marokko wieder raus geschickt, weil man von unterwegs keine Email nach Madrid geschickt hat mit der Bitte um Einlas (La Graciosa). Andere Hafenmeister, die beim Einlaufen nicht zugegen waren brechen in Panik aus weil angebaut wird und er deshalb den Hafen als gesperrt erklärt hat. 7 Stunden weiter, im Hafen von Morro Jable auch auf Fuerteventura, fuhr ich bei starken Fallböen, eine Stunde im Hafen umher und wurde von allen Plätzen wieder davon gejagt. Auch da gab es keinen Hafenmeister den man ansprechen konnte, damit der seinen Verdienst rechtfertigen könnte.

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Wutentbrannt sagte ich denen was sie mich mal könnten, verließ den Hafen und segelte die Nacht durch nach Las Palmas auf Gran Canaria. Dort im Hafen wagte der Hafenmeister mir zu sagen, dass er mir keinen Platz garantieren könnte, da in 2 Monaten die ARC (Atlantikregatta für Fahrtenyachten) startet. Dem Hafenmeister habe ich daraufhin lächelnd aber bestimmt gedroht, dass schlimme Sachen passieren werden, falls er versuchen wollte mich wegschicken. Die Nummer hatte gewirkt und ich bekam einen guten Platz neben einigen leeren zugewiesen.

Das die ARC bevorzugt behandelt wird ist okay, da die Yachten 10 Tage vor dem Start alle im Hafen fest gebucht sind, doch das man über 2 Monate vorher schon alle anderen zahlenden Yachties beschränkt ist nicht zu verstehen. Wenn bei uns ein Komiker wie Otto (Walkes) auftritt werden die Hallen auch nicht Monate vorher gesperrt.

Es gibt noch viele andere schwierige Themen wie Kranken.- oder Yachtversicherung, die einem die Zeit stehlen. Da möchten sie z. B. ein Gutachten haben, was man ja auf den Kap Verden an jeder Ecke bekommt, doch die Gültigkeit ist anzuzweifeln.

Wie auch immer, uns geht es gut, doch Feierabend ist nicht wirklich in Sicht.

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