Aus der Mausefalle!

Coleraine war ein Glücksgriff. Ein sicher Hafen ohne Schwell im Fluss, dazu Richie, der mir die Ruderanlage wieder in Ordnung brachte, gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, um zu den Sehenswürdigkeiten zu gelange und gute Geschäfte zum Einkaufen. Trotzdem schaute ich immer auf das Wetter, da man nicht so einfach aus dem Fluss hinauskam und auch hier die Saison sichtlich zu Ende ging. Kaum ein Schiff wird hier im Norden bewegt, da das Wetter und die Tide stimmen müssen und das ist nicht oft der Fall. Ein Bekannter hat z.B. sein Schiff nur 4 Monate im Wasser und ob er mehr als 30 Meilen auf der Logge hat ist fraglich. Kaum hat sich das Meer beruhigt lege ich ab, denn alle haben mich vor die nur 3 m Tiefe Barre an der Flusseinfahrt gewarnt.

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Rein kommt man meistens nur im Surfen, wobei man dann steuerunfähig ist und man muss aufpassen, dass man nicht auf der Mole treibt oder daneben an den Strand gespült wird. Raus ist es etwas einfacher, doch man muss durch das Hack der kurzen Wellen. Die 3 Meilen durch den Fluss sind noch ein Genuss, ein Vogelparadies links und rechts des durch die grüne Landschaft schlängelnden Flusses. Vor der Mole fängt mein Herz an zu klopfen, Wellen brechen an der Mole und eine alte Dünnung rollt vom offenen Meer über die Barre und bricht in der Einfahrt. Ich peilte das Richtfeuer hinter mir und ging auf Kurs, bloß nicht zu weit an die Seiten drücken lassen, war der gute Rat. Ich gab Gas, um den Vortrieb zu erhöhen, da ich nicht in den Wellen und damit in der Einfahrt stecken bleiben wollte. Der Motor arbeitet deutlich lauter und wir stampfen in die erste Welle. Das Wasser spritzt zu allen Seiten, da ist auch schon die nächste kurze Welle da. Der Bug hob sich an, übersprang das nächste Wellental und klatschte in den darauffolgenden Brecher. Tief taucht der Steven ein und ich befürchte schon fast eine Grundberührung, da springt die Tara auch schon wieder nach oben und wir sind durch. Langsam wird das Wasser tiefer und ich atme auf. Endlich frei und wieder unterwegs, raus aus der Mausefalle und nun hoffen, dass die Reparatur keine Nebenwirkungen hat.

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Schnell sind die Segel gesetzt und ich suche die Strömung der nach Osten laufenden Flut und segel schon bald mit fast 8 Knoten meinem nächsten Ziel entgegen. Balleycastle war schon vor 2 Wochen mein Zielhafen nach der Überquerung von Island, doch unverhofft kommt oft – gerade beim Segeln.

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