Kvansoya sah eigentlich langweilig aus, ein künstlicher, kleiner Fährhafen, Lager- und Produktionshallen und ein einziger Tante-Emmaladen, so wie es auch das Hafenhandbuch beschrieben hat. Doch kaum schien die Sonne machten wir uns auf dieses Fleckchen Erde zu bestaunen und sahen gleich hinter der Hafenmauer einen kleinen weißen Strand. Wir beschlossen ihn später zu besuchen. Es ging natürlich erst einmal bergauf durch die gepflegten Wohngebiete, wo am Sonntag noch die Autos gewaschen werden.
Hinter dem Sportplatz bestaunten wir die Vielfältigkeit der Landschaft. Zur linken Seite lag ein frisch gemähtes Feld, was sich rund über einen Hügel zog und zur rechten Seite erfreuten grünsaftige Wälder mit felsigem Hintergrund das Auge. Kaum hatten wir den steilen Aufstieg erreicht erblickten wir das sturmgepeitschte Stattlandet und die Kvansoya vorgelagerten Inseln und Untiefen die wir kurz vorher noch umsegelten.
Zurück an Bord, nach Kaffee und Kuchen, machten wir uns mutig auf dem sehr kurzen Weg zum Strand. Die Sonne schien und wir waren auf der Leeseite der Hafenmole, die Kleidung fiel und wir standen in Badekleidung knöcheltief im Wasser. Der beherzte Sprung ins verlockende türkisfarbene Wasser wurde jäh gestoppt. Eisigkalt erstarrten erst die Füße und dann der Mut. 10 Grad kaltes Wasser ist höchstens nach der Sauna gesund und so versank Marjon als Sonnenanbeterin in Meditationsstarre auf einen Stein während ich mich gymnastischen Übungen hingab, um die verbliebene Muskulatur nicht ganz verkümmern zu lassen.