Es ist früher Nachmittag und wir genießen die Szenerie des Hardangerfjordes. Die uns umgebenden hohen Berge sind mit weißen Schneetupfern bedeckt und in der Ferne rauscht ein Wasserfall in die Tiefe und vermischt sein süßes Gletscherwasser mit dem Salzigen. Wir segeln unter Vollzeug, endlich mal wieder muss man sagen, denn meistens ist der Wind zu schwach in den Sommermonaten. Das Wasser rauscht und gurgelt am Rumpf entlang, eine Wohltat für die Ohren. Wind, Wellen und Wasser ist unser Lebenselekzier.
Unerwartet wird diese Wohltat gestört. Von irgendwo kommt ein Brummen und Dröhnen. Hinter unserer tiefgeschnittenen Genua taucht ein graues Gefährt aus, dicht gefolgt von zwei weiteren Booten, die sich ein Spaß daraus machen gegenseitig auf ihren Wellen herumzuhöppeln. Das Militär macht eine spaßige Übung und was erspähen meine Augen? Die holländische Nationale! Dem letzten Boot winke ich zu und die Jungs kommen angeprescht und fahren neben uns her. Ich spreche sie auf Holländisch an und erkläre Ihnen das wir auch mit dem Schiff aus Holland kommen und unsere Übungen unter segeln machen. Der Schlauchbootkapitän hat auch Spaß und meint, dass sie auch eine Uffening en Norwegen machen. Der Smalltalk reicht und jeder geht seines Weges in Frieden. Gut so denke ich und freue mich bald auch unter meiner Backbordsaling die holländische Nationale setzten zu dürfen, denn Marjon kommt von dort zu Besuch und das ist mir immer noch das Liebste von unseren Nachbarn.