Atlantiküberquerung 5. Teil

Am Morgen war mir der Speed zu gering und ich tauschte wieder den Ghoster gegen den Blister aus. Doch auch diesmal wollte die Aries nicht richtig steuern. Ich schaute mir die Anlage an und sah plötzlich, das das neue Steuerseil wieder am Durchscheuern war. Es schamfielte am Block der Aries. Das neue Herkulestauwerk war zu dick und auch zu rauh. Ich tauschte auch das wieder aus und füllte dann Öl in eine Spritze und injekzierte dieses durch die kleine Ölschraube an der Seite der Anlage. Ich dachte, sie immer ausreichend gepflegt zu haben, doch dem war wohl nicht so. Plötzlich steuerte sie wieder sauber und zuverlässig ihren Kurs. Das machte dem Skipper wieder fröhlich, der nahm seine Gitarre und sang sich selbst ein Lied.

Der Wind blieb gleichmäßig, dafür stieg die Temperatur weiter an. Ich hatte das Gefühl, das ich nicht soviel Wasser trinken konnte wie ich ausschwitzte. 34 Grad Außentemperatur und 32 Grad im Schiff machten das Leben anstrengend.

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Am Abend nahm der Wind wieder ab und die Wolken wieder zu. Tief schwarz und schwer zogen sie am Himmel entlang. Ich beobachtete ihre Zugrichtung und war erst einmal froh, das sie vor und hinter uns durchzogen. In der mondlosen Nacht waren die schweren Regenwolken schwer auszumachen. Gegen 22 Uhr nahm plötzlich der Bootsspeed von 2 Knoten auf über 6 Knoten zu. Schnell war ich draußen um den Blister zu bergen. Der Tanz konnte beginnen. Der Regen hatte schon eingesetzt und ich war froh über die Dusche für Leib und Boot, wobei Tara das mehr nötig hatte. Die Saharaschmiere, die vor allem noch in dem Tauwerk hing musste rausgewaschen werden. Dafür bedurfte es aber mehr als einen Waschgang, doch schwere Güsse sollten bald folgen.

In den Squals stecken auch immer Winddreher von bis zu 150 Grad drin und so wunderte ich mich, dass ich plötzlich gegen einen konfusen Seegang in der falschen Richtung unterwegs war.

P:S. Die Tara ist jetzt wieder 5 Tage unterwegs Richtung Salvador. Weitere Berichte folgen später!

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