Ich lebte damals in Old Sagay, auf der Insel Negros und einer der schlimmsten Taifune die über unser Gebiet fegten hieß Nitan. Er fegte mit 250 Stundenkilometer über Cebu und Negros hinweg. Große Ozeandampfer rissen sich an ihren Ankerplätzen los und trieben gegen die mächtige Magtanbrücke und beschädigten sie schwer. Viele Fischer verloren wieder ihr Leben, da es keine Warnsysteme gab. Tausende Hütten fielen in sich zusammen und die Armen der Armen verloren wieder das wenige was sie hatten.
Ich war damals zu Besuch in Deutschland und bekam dies alles auch nur aus den Nachrichten mit. Ich machte mir Sorgen um meine Freunde, weniger um mein Hab und Gut, das war eigentlich alles stabil gebaut, nicht so wie die einfachen Hütten der Fischer.
Ich musste mit den spärlichen Informationen leben, die man von dort bekam. Telefon hatten wir nicht in unserem Dorf und damals gab es noch keine Handys, geschweige denn Computer und Internet.
Erst nach Wochen erreichte mich die Nachricht, das dreiviertel meines Daches weggeflogen war. 6 Wochen nach Nitan war ich wieder in Old Sagay. Das Dach war notdürftig geflickt, damit kein Regen weitere Schäden an der Inneneinrichtung verursachte.
Mein mit Nippa, einer stabilen Palmenart gedecktes Dach war reichlich zerzaust. Ich machte mich gleich an die Arbeit um neues Nippageflechte zu kaufen und musste feststellen, dass aufgrund der Knappheit an Baumaterial die Preise um das Dreifache gestiegen war. Bei meinem riesen Dach war das schon eine beträchtliche Summe, doch eine Billiglösung kam für mich nicht in Frage. Ein bekannter Schreiner wurde beauftragt die Schäden zu beseitigen und das Dach noch stabiler zu machen, um kommenden Stürmen besser zu trotzen.