„Sehzeichen“

Ja, ja; nun habe ich mich schon oft genug über die Verschmutzung der Meere muckiert. Dies ist aber nicht alleine ein brasilianisches Problem, auch wenn einem das in dieser wunderschönen Umgebung besonders krass auffällt. Spanien und Portugal waren da nicht viel besser, in den Passagen zwischen den Kanarischen Inseln, wo Delfine und Wale sich tummeln, strömte der Plastikmüll auch neidlos an einen vorbei. Auf den Kap Verden strandete der Müll dann an den recht unbewohnten Nordküsten, wo über viele Kilometer der Müll der menschlichen Rasse ein neues Zuhause fand. Wandern durch ein farbiges Spektakel achtlos ins Meer geworfenen Mülls! Doch halt: Wer wird denn gleich in die Luft gehen. Nehmen wir es positiv. Wir sehen nur 15 % des Plastiks, ähnlich wie bei einem Eisberg, ist der Rest bereits Unterwasser oder hat sich in kleinste Bestandteile aufgelöst.

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Nehmen wir diese Sehzeichen ernst und deuten sie richtig. Da die Meere anscheinend eh schon fast tot sind finden wenigsten die kleinen Fische Nahrung in dem Plastikmüll, wobei sie dann ihre Mägen mit Plastik anreichern, es im Fettgewebe speichern und so wiederum zur Müllbeseitigung beitragen. In Elektronikteilchen befindet sich z.B. ein Flammschutzmittel, was sich auch im Fettgewebe anreichert. Legen wir also einen Fisch auf den Grill schützt er sich und uns damit automatisch vor Verbrennungen.

Auch Lederschildkröten, die am liebsten Quallen fressen vergreifen sich, irrtümlich oder nicht, (wer soll das prüfen?) immer mehr an Plastiktüten. Dies ist zumindest auch wieder gut für die Umwelt!

Im Magen eines Wales, der an der schottischen Küste verendet ist fand man 800 Kilo (!!!)Plastikmüll. Ein wahrer Müllschlucker. Würden wir die Wale wieder mehr schützen und würde sich ihre Population wieder erholen, wären sie gut für die Müllbeseitigung der Müllteppiche, die auf allen Weltmeeren herumtreiben und die die Ausmaße von Zentraleuropa erreicht haben. Sie bilden durch die Strömung eine Art Strudel, der immer mehr Müll anzieht.

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Helfen uns weiter die Wale und Fische den Müll zu beseitigen werden viele Südseeinsel nicht mehr vermüllen. Leider hat ja alles immer zwei Seiten, denn dann werden die fleißigen Müllsammler arbeitslos und können so nicht mehr zum Lebensunterhalt der Familien beitragen.

Weitere positive Eigenschaften dieser Sehzeichen ist z.B. die Nutzung dieser als eine Art Navigationshilfe. In den Bäumen und Mangroven, deren Äste über dem Wasser reichen, hängt immer Plastikmüll. Mit einem geschulten Auge kann man daran den Tidenstand ablesen und auch die Strömungsrichtung erkennen.

Sicher gibt es noch weitere sinnvolle Nutzung der bunten Vielfalt, wenn man sie schon nicht vermeiden kann. Wiederverwendung und Recyclen wäre dabei sicher nicht die schlechteste Idee! Oder??? (Ich dank dem „WWF“ für einen Teil der Informationen)

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